Schleife-Rohne (Homepage) - Alter Sorbischer Friedhof
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Letzte Änderung:
08.03.2024 19:29:26
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Alter Sorbischer Friedhof

In der Nähe, also westlich der alten 'Rohner Schanze' und östlich des Mulkwitzer Weges befand sich einst der alte Friedhof in Rohne, welcher seit dem Jahr 1863 existierte. Nach dem ersten Weltkrieg wurde dieser wieder geschlossen. Aus dem Zeitraum zwischen 1863 und 1919 gibt es eine Sammlung von mehr als 60 alten Grabsteinen mit zum Teil interessanten sorbischen Inschriften und Sprüchen, die viel über die sorbische Sprache in der Region und die Friedhofskultur zu dieser Zeit aussagen. Andererseits wurden auswärtige deutschen Steinmetze beauftragt, diese Inschriften auf den Grabsteinen zu fertigen. Dabei wurde nicht jedes Wort im richtigen Dialekt der Schleifer Region geschrieben. Manche Wortschöpfungen, wie das Wort #nìntko#, lassen dies erkennen. Nachfahren Hanzo Njepilas sind bei den Namen auf den Grabsteinen erkennbar. Im Jahre 1930 wurde auf der anderen Seite des Mulkwitzer Weges ein neuer Friedhof mit einer Kapelle ausgestattet. Anfang der 1980er Jahre wurden die alten Grabsteine des überwucherten Rohner Friedhofes teilweise sichergestellt und einige wurden in der Nähe von Cottbus damals zwischengelagert. Vieles verschwand durch "eifrige Sammler". Besonders beliebt waren bei denen Grabplatten und die Engel auf den Grabsteinen. Viele durch den Zahn der Zeit unleserlich gewordene Grabsteine wurden durch Trudel Malink aus Bautzen um 2010 entziffert und katalogisiert. Die Dokumentation ihrer Arbeit liegt in schriftlicher Form als Buch vor und kann im Sorbischen Kulturzentrum Schleife in der Schauwerkstatt erworben werden. Nach der Morgenandacht sozusagen im Anschluß an das Ostersingen am 24.04.2011 wurde der Sorbische Friedhof festlich eingeweiht. Es wurden erstmal 12 alte sorbische Grabsteine aufgestellt. Zwischenzeitlich war eine Umsiedlung der Dörfer geplant, welche sich mit dem Revierkonzept Gott sei Dank erstmal erledigt hatte. Der sorbische Friedhof wurde 2016/2017 auf 60 Grabsteine erweitert. Einen ersten gemeinsamen Arbeitseinsatz des Dorfes gab es 2017.